Kalender "Wegzeichen" mit Bildern von Dieter Kiehle und Lyrik von Holger Uske

Nachdem Holger Uske und Dieter Kiehle 2020 eine Lyrik-Grafik-Mappe unter dem Titel "Lichtspiel - Wortspiel" vorgelegt hatten, setzten sie 2021 ihre literarisch-bildkünstlerische Zusammenarbeit im Erzählungsband "Am Saum der Zeit" fort, beides in der Gestaltung von Andreas Kuhrt.
Im November 2021 entschlossen sich die Beteiligten dann, einen Kunst-Lyrik-Kalender für 2022 zu erarbeiten. Auch hierbei waren die Arbeiten von Dieter Kiehle wieder der Ausgangspunkt. Holger Uske näherte sich  ihnen literarisch an und eröffnete mit seiner lyrischen Sicht neue Ausblicke. So wurden aus den ursprünglichen Arbeiten auf/zu/mit Rissen in der Straße vor Kiehles Haus letztlich Ausflüge bis ins All.
Der Kalender wurde in einer Auflage von 65 Exemplaren hergestellt und ist im Buchhaus Suhl sowie in der Buchhandlung am Topfmarkt Suhl erhältlich.
Die geplante Premiere im Rahmen der nachgeholten Premiere der beiden anderen genannten Publikationen am 2.12.2021 in der Stadtbücherei Suhl musste leider pandemiebedingt entfallen.

Dafür zeichnete der Suhler Sender Rennsteig.TV ein Werkstatt-Gespräch von Kihele, Kuhrt und Uske auf, das hier angeschaut werden kann: https://www.rennsteig.tv/werkstattgespraech-zeilensprung-und-lichtspiel/

          ASPHALTVOGEL

          Scheu. Und auf der Hut

          Aufruhr zu entfliehen

          Der Hast, dem Hang

          Dabei zu sein

          Aus Angst, vor Lust

          Sprühende Federn

          Aber das Auge

          Groß und klar

          Was seht ihr, was ich

          Trippelschritte

          Stimmkopfsirren

          Blaugefieder

          Wie im Traum

          Das Weiß der Welt von morgen

          Risse sind Bahnen ins All

     BESUCH BEIM KROKODIL
 

     Ein Flimmern vor Augen

     Schatten in rot

     Singsang aus anderer Welt

     Muss stillhalten nun

     Darf nicht mal zwinkern

     Um meinen Gast nicht

     Abzuweisen und

     Sein federleichtes Lied

BLÜTENZAUBER

Dem Duft entgegen

Der dem Kelch entströmt

Ein Hangeln an

Spinnwebfäden

Klettern an Stängeln

Wer wird als erster

Kosten dürfen

Im Rausch der Sinne

Bis zur Nacht

Die Blüt' sich schließt

Das Licht verlischt

Tod uns vollendet

Bis dahin aber

Tanzt das All

BIS IN DEN HIMMEL

Totholz, harter Bruch

Splitter alten Lebens

Hier war Raum

Das Licht zu fangen

Tropfen festzuhalten

Sonn' und Erde zu verbinden

Das Wunder der Farben

Gelb wie Wasser

Bodenrot

Weißer Stein und schwarz

Der Wolkentaumel

Niemand sieht hin