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Windgras
Nach dem auch pandemiebedingten langsamen Wachsen dieses Lyrikprojektes konnte am 17. März 2022 der Gedichtband "Windgras" von Holger Uske im Buchhaus Suhl zur Premiere gebracht werden. Das Buch vereint 82 neue Gedichte, darunter die fünf Zyklen "Lauschen", "Gehen", "Schweben", "Leugnen" und "Leuchten". Lektor André Schinkel gruppierte die Arbeiten zu sechs Kapiteln, wovon "Windgras" ausschließlich Gedichte zu Bildern von Beate Debus enthält. Vor jedem Kapitel ist eine weitere künstlerische Arbeit von ihr abgedruckt. Mit der in der Rhön beheimateten Holzbildhauerin Beate Debus verbindet Uske eine langjährige produktive künstlerische Freundschaft. Nachfolgend ein paar Auszüge und Blicke in das Buch. |
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Der Buchtitel mit der Arbeit "Lichtwald" von Beate Debus. |
Windgras
Jetzt kann ich die Halme Verstehen. Sie flüstern mir Von Mauerritzen Von Furchen, die sie gern Besetzen, Eroberer Des harten Steins Der seine heißen Flächen Ihrem Samen bietet Und sichere Verstecke Kühl und feucht Jetzt kann ich Die winzigen Rufe hören Koboldpfiffe Eidechsenschlurfen Zwischen stammstarken Halmen Wind schließt die Türen Auf und zu. Und ich Ein Riese im Unterholz Darf Gast bei ihnen sein |
Lektor André Schinkel im Gespräch mit dem Autor zur Buchpremiere in Suhl. Foto: Manuela Hahnebach |
Der Hallenser Dichter André Schinkel, der die Auswahl der Texte besorgte, schätzt in in seinem Nachwort ein:
So sehr diese Texte Einkehr sind, Innenschau, so sehr hören sie nicht auf, die Schönheit dieses Wandelsterns im Kleinen wie im Großen zu preisen, das Wunder des Schauens und Staunens, die Liebe und Schönheit, die Anverwandlung zu feiern.
Kulturredakteurin Heike Hüchtemann schreibt in ihrem Beitrag zur Suhler Buchpremiere am 19.3.2022 in der Tageszeitung "Freies Wort":
Es ist einer dieser selten gewordenen Momente, in denen man sich die Augen reiben möchte ob der wiedergewonnenen Möglichkeit, Kunst livehaftig konsumieren zu dürfen. Und die Ohren auch. Was Holger Uske, der in Sachsen geborene und in Suhl angekommene Autor hören lässt, berührt die Seele. Das eigene Ich. Auch das Ich des anderen. Es scheinen innere Reisen zu sein, die sich zwischen den Buchdeckeln des neuen Lyrikbandes mit dem Titel „Windgras“ auf 124 Seiten versammeln. Selbst- und Zwiegespräche über die kleinen Wunder des Lebens, die große sind, wenn sie nur gesehen und erfühlt werden.
Windgras. Neue Gedichte. ISBN 978-3-86289-210-5. 128 Seiten, mit Arbeiten von Beate Debus. 15 Euro
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